Literatur

 

Viramma – Eine Unberührbare erzählt

 

 

  • Viramma, Josiane & Jean-Luc Racine, Eine Unberührbare erzählt, Autobiografie (1995), Zeit der Handlung vor 1980, Verlag Frederking & Thaler, 400 S., mit Abb.

 

Das Buch ist vergriffen, es kann bei uns ausgeliehen werden.

 

Es wurde in die UNESCO-Sammlung repräsentativer Werke aufgenommen und bietet einen tiefen Einblick in die Lebenswelt einer Dalit-Familie.

 

Aus dem Klappentext:

 

„Es fehlt mir an nichts. Ich lebe, ohne zu hungern.“ Mit diesen Worten schließt der bewegende Lebensbericht Virammas. Sie blickt auf ein Leben voller materieller Entbehrungen und Härten des Schicksals zurück: Zwölf Kinder bringt sie zur Welt, nur drei überleben. Trotz harter Arbeit bei einem Großbauern und als Hebamme im Dorf gilt alle Sorge der täglichen Schale Reis. Auch wenn sie es im Alter nun zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat, bleibt ihr Leben geprägt durch ihre gesellschaftliche Zugehörigkeit zu den „Unberührbaren“, den „Paria“ – Gandhi nannte sie einst die Kinder Gottes – die am Rande des indischen Kastensystems bis heute ein unterprivilegiertes Dasein führen. Inmitten der unwürdigen Lebensbedingungen offenbart Viramma das, was Josiane und Jean-Luc Racine den „unerschütterlichen, unbeugsamen, unzerstörbaren Kern des Menschseins“ nennen. Ja viel mehr noch: Viramma ist witzig und schlagfertig, manchmal derb und verfügt über eine mitreißende Art zu erzählen. Es ist die Weisheit des Alters, die aus ihr spricht, und doch kann Viramma selbst lange zurückliegende Ereignisse mit einer Unmittelbarkeit und einem Sinn fürs Detail wiedergeben, als wären sie erst gestern geschehen. Sie schöpft aus einem großen Erfahrungsschatz und verfügt über eine umfangreiche Kenntnis der Bräuche, Rituale und Zeremonien. Ohne Tabu erzählt Viramma von den Höhen und Tiefen, die ihr Leben ausmachen und gibt uns damit erstmals Einblick in die Welt einer „Unberührbaren“.